Zu Beginn der 90er Jahre wurde die European Launching Group (ELG) gegründet, die zunächst über das Projekt DTV (Digital Television) arbeiteten, was kurze Zeit später zum DVB-Projekt wurde. Der DVB-Service ist mittlerweile so weit verbreitet, dass es sogar in Europa, Nordamerika, Südamerika, Afrika, Asien sowie in Australien vorkommt. DVB steht für „Digital Video Broadcasting“ und ist zuständig für die Übermittlung von digitalen Inhalten wie beispielsweise bei Fernsehen oder Radio über Satelliten, Kabel und terrestrischen Infrastrukturen. Die Übertragungsqualität hängt dabei von der Stärke der Datenkompression ab; je stärker die Kompression, umso schlechter die Qualität, da gleichzeitig mehr Daten transferiert werden müssen. DVB ist ein offenes System, mit dem man als Empfänger Inhalte von verschiedenen Anbietern erhalten kann. Der Empfang von Sendern im öffentlich-rechtlichen Angebot per DVB ist üblicherweise kostenlos. Man unterscheidet zwischen DVB-C, -S sowie -T beziehungsweise -T2.
Das „C“ von DVB-C steht für „Cable“, was darauf hindeuten lässt, dass die Signale per Kabel transferiert werden. Besser bekannt ist DVB-C als Kabelfernsehen, was einen Anschluss an eine entsprechende Leitung benötigt. Damit man die Daten über ein Kabel empfangen kann, benötigt man entweder einen DVB-C-Receiver oder der Fernseher muss einen passenden Tuner haben. Der Empfang von Kabelfernsehen ist in Deutschland kostenpflichtig.
Der Buchstabe „T“ steht hier für „Terrestrial“ und beschreibt die Signalübertagung in Form von Radiowellen über eine Antenne. Normalerweise war der Empfang von DVB-T nicht kostenpflichtig. Dies hat sich aber im Jahr 2017 geändert, als der Standard DVB-T2 eingeführt wurde, wo öffentlich-rechtliche Sender zwar kostenlos sind, aber für Privatsender eine Gebühr bezahlt werden muss. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass ein geeigneter DVB-T2-Receiver beziehungsweise ein Tuner vorliegt, um diese Art von Empfang nutzen zu können. Die Übertragung kann bei DVB-T2 sogar in HD erfolgen, was mit DVB-T nicht möglich war.
Bei DVB-S erfolgt der Empfang der Signale über einen Satelliten. Freie TV-Sender können so kostenlos empfangen werden. Kostenpflichtige Sender müssen weiterhin im Gegenzug einer Gebühr freigeschaltet werden. Der Nachteil von DVB-S ist, dass bei schlechtem Wetter die Signalübertragung erschwert werden kann. Neben DVB-S, der den Empfänger hauptsächlich mit SD-Qualität versorgt, gibt es noch den DVB-S2-Standard, über den Sender mit HD-Qualität ausstrahlen können. Für den Empfang von DVB-S2 wird ebenfalls ein kompatibler Receiver beziehungsweise Tuner benötigt, der Satellit muss nicht extra umgerüstet werden.
Damit die digitalen Signale vom Fernseher wahrgenommen beziehungsweise auch wiedergegeben werden können, wird ein Digitalreceiver benötigt, der die entsprechenden Daten empfangen kann, um diese dann anschließend zu entziffern und es in ein verständliches Signal umzuwandeln. Damit aber die ankommende Qualität nicht bei der Wiedergabe verloren geht, sollte auch ein passender digitaler Videoanschluss wie zum Beispiel über ein HDMI-Kabel vorhanden sein. Zumindest gilt dies für etwas ältere Fernseh-Geräte, die diese Technik nicht bereits intern besitzen. Meistens sind die heutigen TV-Geräte mit entsprechender Empfangstechnik für DVB-C, -S sowie -T verbaut. Neben der integrierten DVB-Technik existieren auch passende Einsteckkarten und USB-Sticks für Computer und Laptops, die den Empfang gewehrleisten, aber die Entzifferung sowie die Übertragung dem technischen Gerät selbst überlassen.