Huawei Mate 30 Pro: Huawei macht sich unabhängig von den USA

Seit Monaten eskaliert der Handelsstreit zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump belegte die chinesische Industrie mit Strafzöllern, die Asiaten machten es ihm nach. Die USA werden Huawei darüber hinaus eine Nähe zum Staat vor, die vor allem aus datenschutzrechtlichen Gründen bedenklich wäre. Huawei bestreitet dies allerdings. Eine Rückkehr zu alten Vereinbarung scheint derzeit kaum möglich, wenngleich immer wieder über mögliche Annäherungen berichtet wird.

Quelle: 123rf.com / donets

Huawei ist wohl der prominenteste Leidtragende dieses Streits. Schon im Vorjahr hatte ZTE zum kämpfen. ZTE kaufte aber die Prozessoren aus den USA, genauer von Qualcomm, und konnte dadurch eine Weile gar keine Geräte produzieren. Huawei baut viele Bestandteile selbst, weswegen das Mate 30 und dessen Ableger auch offiziell vorgestellt werden konnten.

Einziger Haken: Google ist aus den USA und das Betriebssystem „Android“ ebenfalls, wenngleich es als freie Plattform weiterhin verwendet werden darf. Dies gilt jedoch nicht für die Google-Dienste. Die Marktmacht von Android macht es für Huawei aber fast unmöglich, darauf zu verzichten. Eine gute Lösung für die Endkonsumenten scheint derzeit nicht in Sicht zu sein.

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Im Jahr 2018 kaufte Huawei Komponenten und Smartphone-Teile im Wert von 70 Milliarden Dollar ein. Immerhin 11 Milliarden Dollar davon flossen in die USA – für Produkte von US-Unternehmen, etwa für Computerchips von Intel, Broadcom und Qualcomm, aber auch Unternehmen wie Microsoft und Google machten mit Huawei gute Geschäfte.

Nachdem es diesen Unternehmen nun untersagt wurde, mit Huawei Geschäfte zu machen, müssen sie sich auf einen kräftigen Umsatzrückgang erfasst machen. Laut CNN könnte alleine der Chiphersteller Broadcom um ca. zwei Millarden Dollar weniger Umsatz machen – und insgesamt wären es eben 11 Millarden Umsatz, die den US-Unternehmen entgehen würden – Trump sei Dank.

Die Hardwareteile für Huawei-Geräte kommen nun von Herstellern wie Mediatek, der Huawei-Tochter Hisilicon oder vom japanischen Unternehmen Murata. Das Mate 30 Pro ist das erste Smartphone, das komplett ohne US-Bauteile das Auslangen findet.

 

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