
Die Reaktionen auf die neuen Apple-Telefone waren unterschiedlich. Während sich die eine Fraktion über den äußert hohen Preis und den verhältnismäßig geringen Innovations-Anteil in den neuen iPhones echauffierte, sprach die andere von vielen kleinen, gezielten Verbesserungen im Vergleich zum Vorgängermodell. Ob diese Nachjustierungen nun dafür sprechen, sich das neue Topmodell aus dem Hause Apple zu besorgen, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Doch gleich vorweg: Den Wechsel von einem iPhone X auf seinen Nachfolger können Sie betreffend der Leistungswerte getrost sein lassen.
Referenz in sachen power
Das iPhone Xs liefert im Labor grandiose Benchmark-Tests ab, die allesamt Referenz-Werte erreichen. Auf identischer Schiene ist auch die subjektive Wahrnehmung unterwegs, denn selbst bei anspruchsvollen Tätigkeiten wie dem Schneiden von Videos oder intensivem Gaming merkten wir keinerlei Einschränkungen. Apple versprach bei der Präsentation des Telefons eine längere Akkulaufzeit von etwa einer halben Stunde. Und diese Behauptungen können wir bestätigen, denn in den Kategorien „Video“, „Browser“ und „Gaming“ macht sich trotz des kleineren Akkus als beim Vorgänger (2.658 vs. 2.716 mAh) dieser minimale Unterschied bemerkbar.
Solche marginalen Verbesserungen finden sich auch in anderen Bereichen des Telefons. Etwa bei den Stereolautsprechern, die zwar auch beim Vorgängermodell tadellos klangen, im Xs jedoch noch etwas voluminöser und satter rüberkommen. Auch die Kamera erhielt geringfügige Verbesserungen. Verbaut ist zwar immer noch eine 12 Megapixel-Duallinse, die bei wenig Licht jedoch etwas bessere Ergebnisse liefert als der Vorgänger. Zudem offeriert Apple seinen Kunden nun die Möglichkeit, den Bokeh-Effekt des Portrait-Modus im Nachhinein manuell zu ändern. Eine Funktion, die den Besitzern eines iPhones X vorenthalten bleibt, wenngleich dies mittels Software eigentlich problemlos ausgeglichen werden könnte.
Keine Änderungen gab es hingegen beim 5,8-Zoll-Display. Das löst immer noch mit 1.125 x 2.436 Pixeln auf, ist perfekt abzulesen und liefert für einen OLED-Bildschirm eine äußerst natürliche Farbdarstellung. Der Arbeitsspeicher wurde von drei auf vier GB RAM aufgestockt, zudem ist das iPhone Xs nicht nur in Space Grey und Silber, sondern auch in einem dezenten Goldton erhältlich. Außerdem neu: die Speichervariante mit 512 Gigabyte.
Einmal kingsize, bitte!
Apple spendiert dem iPhone Xs außerdem einen großen Bruder, das iPhone Xs Max. Dabei handelt es sich, ganz vereinfacht gesagt, um ein vergrößertes iPhone Xs mit einem 6,5-Zoll-Display, identischer Punktpixeldichte und einer recht unrund wirkenden Auflösung von 1.242 x 2.688 Pixeln. Der Akku ist mir 3.174 mAh etwas größer als beim „normalen“ Xs, ansonsten bieten beide Telefone quasi die gleichen Eigenschaften. Apple verzichtet sogar auf den Querformat-Modus, der früher in den Plus-Modellen der iPhones zu finden war. Kamera, Chipsatz, Stereolautsprecher, Speicherplatz, Farben – gleichermaßen im Xs und Xs Max zu bekommen.
Etwas unrund ist die Bedienung des größeren Modells, da dieses lediglich mit einer Wischgeste von unten nach oben entsperrt werden kann. Dies ist mit „normal“ großen Händen beim Xs kein Problem, beim Xs Max hingegen muss man darauf achten, dass einem das Smartphone nicht aus der Hand gleitet.
Wucherpreise für topmodell
Während der Preis des iPhone Xs sich im Vergleich zum Vorjahresmodell nicht geändert hat, verlangt Apple für das Xs Max mit 512 GB unglaubliche 1.649 Euro. Dieser Preis ist von niemandem mehr rechtzufertigen, nicht mal von dem größten Apple-Fanboy!